Das Berner Projekt CinemAnalyse

Das Berner Projekt CinemAnalyse wurde 2006 vom Sigmund-Freud-Zentrum Bern (FZB) anlässlich des 150. Geburtstags von Sigmund Freud initiiert, vorerst in Zusammenarbeit mit den Quinnie Cinemas, ab 2007 mit dem Lichtspiel. Seit 2013 beteiligen sich auch das Psychoanalytische Seminar Bern (PSB) und die Psychoanalyse am Werk Bern (PAW). Gezeigt werden jährlich neun oder zehn Filme im Rahmen eines Zyklusthemas, jeweils am letzten Donnerstag des Monats ab 20.00 (Bar ab 19.00) im Lichtspiel, Sandrainstrasse 3, 3007 Bern (Dachstock Haus des Films, neben Dampfzentrale).

Kurze psychoanalytische Einführung und Schlussdiskussion. Öffentliche Vorstellungen, Eintritt frei, Kollekte am Ausgang.

Ein für die Druckausgabe optimierter Flyer (PDF) kann hier heruntergeladen werden.

DO 12.12.24
19.30

Drowning By Numbers (1988)
Peter Greenaway

In dieser rabenschwarzen Komödie sind eine Grossmutter, deren Tochter und die Nichte allesamt unzufrieden mit ihren Ehemännern, und sie beschliessen, diese loszuwerden. Sie freunden sich mit dem lokalen Leichenbeschauer an, und das makabre Spiel nimmt seinen Lauf. Ein Film voll hintergründigem Humor, beschäftigt mit den Regelwerken von Fiktion und Realität, von Spiel und Leben, Herrschaft und Ohnmacht.

Einführung: Liliane Schaffner (Psychoanalytikerin)

 

DO 28.11.24
19.30

Messidor (1979)
Alain Tanner

Tanners leises und radikales feministisch-politisches Roadmovie basiert auf einer wahren Begebenheit: Zwei junge Frauen begegnen sich zufällig und trampen ziellos durch die Schweiz, vom Jura über die Alpen und durchs Mittelland. Sie begegnen argwöhnischen Schweizer:innen, plündern einen Hühnerstall und besorgen sich mit Hilfe einer Offizierswaffe etwas zu essen – bis es zu einem dramatischen Höhepunkt kommt.

Einführung: Franz Michel (PSB), Patrick Schwengeler (FZB)

DO 31.10.24
19.30

Sweetie (1989)
Jane Campion

Die introvertierte, von irrationalen Zwängen und Ängsten geprägte Kay versucht in ihrem Vorstadthäuschen ein normales Leben zu führen. Als ihre laute, ungezügelte Schwester Sweetie auftaucht, bricht das Chaos aus, umso mehr, als die beiden ihre Kindheit und Familienverhältnisse aufzuarbeiten beginnen. „Eine distanzierte, grotesk-schwarze Studie über traumatische Familienbindungen, die lähmende Macht von Geheimnissen und die Überwindung ihrer Folgen“. (Filmpodium)

Einführung: Katrin Hartmann (PSB)

DO 19.09.24
19.30

Inside Man (2006)
Spike Lee

Vier Räuber planen in New York den ‚perfekten Banküberfall‘ und nehmen 50 Geiseln gefangen. Die Polizei nimmt Verhandlungen auf, der Bankbesitzer engagiert sogleich eine Vermittlerin. Es werden Spiele gespielt, Wahrheiten eröffnet und Erwartungen geschürt. Polizei, Krisenmanagerin, Bankbesitzer und Bankräuber führen sich gegenseitig an der Nase herum… nicht zuletzt ist auch das Publikum Spielball in dieser raffinierten und humorvollen Geschichte.

Einführung: Liliane Schaffner (Psychoanalytikerin)

DO 27.06.24
19.30

La Règle du Jeu (1939)
Jean Renoir

Als zutiefst humanistischer Film wurde Renoirs Meisterwerk gewürdigt und wegen seines angeblich ‚demoralisierenden‘ Einflusses dennoch jahrelang verboten. Rezeption folgt historischen Spielregeln. Im Zentrum dieser bissigen Gesellschaftsstudie steht der Pilot André Jurieux, der nach einem Atlantik-Rekordflug ernüchtert feststellt, dass seine Geliebte unterdessen aristokratisch vergeben ist. An einem Jagdwochenende laufen alle Fäden zusammen.

Einführung: M.L. Politta Loderer (PSB), Liliane Schaffner (Psychoanalytikerin)

DO 30.05.24
19.30

Mephisto (1981)
István Szabò

„Theatermann Henrik Höfen gerät mit der Machtübernahme der Nazis in die moralische Zwickmühle: Soll auch er sich absetzen, auflehnen, oder seine Position als Liebkind der Partei geniessen? Als er die wahre Natur der neuen Herrscher in Deutschland durchschaut, hat er seine Seele längst verkauft. Brandauer als Verführer und Verführter, gleichzeitig auf dem Weg nach oben und unten – und weit mehr als ’nur ein Schauspieler‘ „. (Florian Widegger)

Einführung: Franz Michel (PSB), Patrick Schwengeler (FZB)

DO 25.04.24
19.30

Jeux Interdits (1952)
René Clément

Nach dem Tod ihrer Eltern während eines Fliegerangriffes 1940 findet die 5jährige Paulette ein neues Zuhause auf einem Bauernhof und freundet sich rasch mit Michel, dem Sohn der Familie an. Nachdem die beiden Paulettes Hund in einer alten verlassenen Mühle begraben hatten, beginnen sie einen Friedhof für Kleintiere und Insekten einzurichten: so spielen sie ihre heimlichen Spiele mit dem Tod, in dem sich die grausame Realität des Krieges spiegelt.

Einführung: Mechtild Dahinden (FZB)

 

DO 28.03.24
19.30

La Pomme (1998)
Samira Makhmalbaf

In einem Armenviertel in Teheran werden zwei zwölfjährige Zwillingsmädchen seit ihrer Geburt von ihrem Vater gefangen gehalten. Alarmiert durch Nachbar:innen versucht eine Sozialarbeiterin den Vater zu überreden, die Mädchen freizulassen, was ihr erst durch eine Zwangsmassnahme gelingt. Auf Bitten der damals noch 17jährigen Regisseurin Samira Makhmalbaf spielten der Vater und die Kinder ihre Geschichte vor der Kamera noch einmal nach.

Einführung: Katrin Hartmann (PSB)

Einführung

DO 29.02.24
19.30

Merry – Go – Round (1923)
Rupert Julian / Erich von Stroheim

Die Jahrmarktorganistin Agnes verliebt sich in Graf Franz, einen Lebemann, der vor einer Vernunftehe mit einer Adeligen steht. Sie ist sich unsicher, ob Franz nur mit ihr spielt. Der heiratet denn auch standesgemäss und zieht in den Krieg. Zurück will er neu anfangen – doch Agnes ist unterdessen verheiratet. Rupert Julian übernahm mitten im Dreh die Regie. Der Film trägt aber weitgehend die Handschrift des ursprünglichen Regisseurs Erich von Stroheim.

Einführung: M.L. Politta Loderer (PSB), Liliane Schaffner (Psychoanalytikerin)

Livebegleitung: Wieslaw Pipczynski

Einführung

 

DO 25.01.24
19.30

The Game (1997)
David Fincher

Nicholas Van Orton ist reich, intelligent, erfolgreich. Er denkt und handelt strategisch, emotional ist er dabei kaum je – alles ist erreicht, alles geregelt. Als ihm sein Bruder Conrad zum 48. Geburtstag Zutritt zu einem geheimnisvollen Spiel schenkt, hat Nicholas keine Ahnung, worauf er sich einlässt: ein Spiel ohne Regeln – das bald zum nackten Überlebenskampf wird. Die komplex konstruierte Geschichte stürzt nicht nur den Hauptprotagonisten immer mehr ins Chaos, auch als Zuschauer:innen verlieren wir zunehmend die Orientierung.

Einführung: Franz Michel (PSB), Patrick Schwengeler (FZB)

Einführung

 
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